Hinter uns liegt eine aufregende Woche… Begonnen hat sie am Donnerstag letzte Woche (13.09.2012).
Max musste zu Dr. Selzer nach Bonn weil ich ihm die ständig eitrigen Mandeln endlich entfernen lassen wollte. Ich war noch immer leicht verunsichert, aber schon als Max 11 Wochen alt war, sagte unser damaliger Haustierarzt: „Wenn der mal grösser wird, bekommt der Probleme mit den Mandeln, die sind riesen gross, behalten Sie das im Auge!“ Immerhin ging das wohl 6,5 Jahre gut. Letzten Sommer hatte er die erste schwere eitrige Mandelentzündung. So richtig gut wurde es danach auch nicht mehr, er mäkelte häufiger am Futter und frass schon lange kaum noch Knochen oder harte Leckerchen. Heute vermute ich, dass er ständig Halsweh hatte – der arme Schatz.
Im Januar wurde ja das Kreuzband operiert, und seitdem war immer noch ein Narbengranulom vorhanden. Dieses sollte in der gleichen Narkose mit entfernt werden…
Um 10 Uhr war der Termin und als erstes waren die Mandeln dran. Wie immer durfte ich mit in den OP.
Die extrem vergösserten und chronisch entzündeten Tonsillen wurden zu Dr. Bomhardt nach München zur Untersuchung geschickt. Zwischenzeitlich ist das Ergebnis da. Die Tonsillen waren chronisch hyperplastisch (vergrössert und entzündet) eine maligne Neoplasie (bösartiger Tumor) liegt nicht vor!! Gott sei Dank!! Es war goldrichtig, dass ich auf die Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln/Tonsillen) bestanden habe.
Die OP am Knie ging schneller und blutärmer. Die Wunde war dennoch gross und tief.
Während der Narkose wurde Morphin gespritzt. Die Stunden nach der Narkose waren für mich neu und stellten doch eine gewisse Herausforderung dar. Ich habe Max schon oft aus Narkosen aufwachen sehen (alleine dieses Jahr 7 Mal) aber mit Morphin ist das doch schon eine ganz andere Nummer. Der Hund heulte und jaulte und knatschte, das war für mich nur sehr schwer zu ertragen.
Auch am späten Abend hielt das Ganze noch an. Max stellte sich z.B. an die offene (!!!) Terrassentür und klopfte wie immer mit der Pfote auf das Glas damit ich ihn raus lasse. Dabei war die Tür offen! Er litt sichtlich unter Halluzinationen und suchte permanent meine Nähe weil er sich hilflos fühlte. Ich rief gegen halb zehn bei Dr. Selzer auf dem Handy an um mich rückzuversichern, dass das noch normal war. War es wohl nach Morphingabe also musste ich Geduld haben.
Die Nacht war überraschend ruhig. Am Freitagmorgen war der Stinker schon soweit wieder der alte Wirbel.
Sonntagmorgen waren wir im Revier und haben eine Kanadagans geschossen, diese durfte Max dann mit mir zusammen vom Feld holen. Dran durfte er nicht, weil ich Angst hatte vor einer Infektion im Hals. Aber neben ihr Posen ging schon :-)
Am Montagabend waren wir gemeinsam im Revier zum Ansitz, ein Bock wartete noch und so langsam geht es ja dem Ende der Bockjagd (15.10.) zu. Meine Geduld der letzten Wochen sollte sich endlich ausbezahlen und so kam es um 19:55h zum Schuss. Der Bock sprang noch ab, hatte aber offensichtlich ein Problem mit einem Vorderlauf. Da mir eine Fichte im Blick stand, konnte ich nicht erkennen wohin genau der Bock abgesprungen ist. Ich bin also schnell von der Leiter runter, zum Auto gelaufen und auf die Wiese gefahren. Dann habe ich Max rausgelassen, denn er weiss ganz genau: Wenn sie schiesst darf ich gucken gehen.
Er schnüffelte also die Wiese ab, verschwand im Wald und ich suchte den Anschuss und nach Schweiss, fand aber beides nicht bevor ich dachte: Wo is der Maxe eigentlich? Ich rufe: NIX! Ich pfeiffe: NIX! Und plötzlich verbellte er das Stück. Ich bin also zum Waldrand und gleich dahinter lagen die zwei dann. Der eine tot, der andere glücklich über den Suchenerfolg, auch wenn es nur 35-40m waren.
Nachdem ich aufgebrochen hatte und Hund und Bock im Auto, habe ich mit meinem Jagdfreund zum Essen getroffen. Da Max sich in Aufbruch und Schweiss gelegt hatte und somit nicht mehr salonfähig war, durfte er nicht mit ins Lokal, ausnahmsweise.
Als wir zu Hause waren und alles ausgeräumt und verstaut hatten sah ich, dass Max auf dem Weg nach Hause oder während er im Auto vor dem Lokal gewartet hat, das Pflaster von seinem Bein geknibbelt und die Naht komplett auseinander gerissen. Die Fäden waren auf der einen Seite noch intakt im Fleisch und aus der anderen Seite einfach rausgerissen. Sche………
Also mussten wir noch in der Nacht zum Tierarzt… neuen Vollnarkose, Narbengewebe ausschneiden, Frisch nähen, aufwachen, fertig sein mit der Welt. Aber diesmal ohne Morphin also auch weitaus erträglicher für Hund und Frauchen. Die restliche Nacht war ruhig, wenngleich etwas unbequem.
Leider hat der Sauhund es gestern Abend auf dem Rückweg vom Abendessen im Auto wieder geschafft das Pflaster zu entfernen und an die Naht zu gehen. Einen Faden hat er rausgeholt und der Unterfaden schaut raus.
Ich habe ihm das Bein nun einmal rundum getaped und hoffe es funktioniert! Eine Infektion wäre fatal.