Abschied nehmen

Ein erfülltes Hundeleben ist leider allzu schnell vorbei. Wenn der Hund stirbt, hinterlässt er eine grosse Lücke, die schwer zu schliessen ist. Selbst wenn unser treuer Gefährt nicht plötzlich stirbt – der Schock ist doch riesengross, wenn er uns für immer verlässt.

Ein treuer Freund wird alt

Ein Hundeleben dauert im Durchschnitt etwa zehn bis zwölf Jahre. Je nach Rasse wird man ab dem neunten oder zehnten Lebensjahr feststellen, dass das Tier Alterserscheinungen zeigt. Seine Sinne werden schwächer, die Bewegungen schwerfälliger. Schaffe Dir nur dann einen zweiten jungen Hund an, wenn der ältere gesellig ist. Einen Hund, der sein Leben lang arbeiten durfte, solltest Du nicht von heute auf morgen in Pension schicken. Dies gilt vor allem dann, wenn ein junger Hund plötzlich seinen angestammten Platz einnimmt. Dein alter Freund wird eifersüchtig und traurig sein. Beschäftige ihn, solange es geht, mit kleinen Aufgaben. Das gibt ihm das Gefühl, noch gebraucht zu werden. Sehr alte Hunde sind oft nicht mehr stubenrein. Es besteht auch die Gefahr, dass der Hund krank und pflegebedürftig wird. Wenn Du Deinem Hund die nötige Fürsorge geben kannst und er keine Schmerzen hat, so dürfte es jedoch kein Problem sein, sich mit den Einschränkungen des letzten Lebensabschnitt zu arrangieren.

Der Abschied von einem treuen Gefährten

Eines Tages werden die Kräfte des Hundes dahin sein. Vielleicht wird Dein alter Kamerad einfach für immer einschlafen. Vielleicht ist es aber auch eines Tages unmöglich, ihm eine Freude zu machen, weder mit seinem Lieblingsspielzeug noch mit einem besonderen Leckerbissen. Spätestens zu dem Zeitpunkt, wo der Hund Schmerzen hat, musst Du Dich mit einem Tierarzt beratschlagen. Ist eine Therapie noch sinnvoll oder lediglich eine lebensverlängernde Massnahme? Welche Frist wird dem Tier auf diese Weise gewährt? Hat der Vierbeiner noch ausreichend Lebensqualität? Ist es offensichtlich, dass das Tier keine Freude mehr am Leben hat, wird kein vernünftiger Tierarzt zögern, ihm die erlösende Spritze zu geben. Das Tier darf ruhig und ohne Schmerzen einschlafen. Sollte Dein Liebling generell Angst vor dem Tierarztbesuch haben oder er nur unter Schmerzen transportiert werden können, dann bitte Deinen Tierarzt zu Dir nach Hause. Jeder Veterinär, der seinen Beruf ernst nimmt, wird diesem Wunsch gerne nachkommen. Auch wenn Du unter Stress stehst und die Sache schnell hinter Dich bringen willst: Nimm Dir Zeit! Nichts darf in Hetze geschehen. Wenn es so weit , solltest Du Deinem treuen Gefährten einen letzten Liebesdienst erweisen. Lasse ihn in seinen letzten Minuten nicht allein. Nimm ihn in den Arm, während der Tierarzt ihm die erlösende Spritze gibt. Er wird Deine Nähe spüren und ruhig einschlafen.

Was passiert mit dem toten Tier?

Bedenke rechtzeitig, wo Dein Liebling seine letzte Ruhestätte finden soll. Wenn sich sein Leben dem Ende neigt, bereite ihm ein Grab vor, oder informiere Dich, wann und wo Du den Hund beerdigen oder einäschern lassen kannst. Der einfachste Weg ist sicher, das tote Tier zur Tierkörperbeseitigungsanstalt zu geben. Dazu solltest Du wissen, dass Dein Vierbeiner dort weiter „verwertet“ wird. Du musst also die Vorstellung ertragen, dass Dein alter Freund zu Seife verarbeitet wird oder in Futtermitteln. Für ein privates Begräbnis gilt es, einige gesetzliche Bestimmungen zu beachten. Nach §5 des Tierkörperbeseitigungsgesetzes ist es gestattet, tote Haustiere auch im eigenen Garten zu begraben. Der Begräbnisort darf aber nicht in unmittelbarer Nähe öffentlicher Wege und Plätze liegen. Auch musst Du beachten, ob Du Dein Grundstück in einem Naturschutzgebiet liegt. Hier ist es grundsätzlich verboten, Tiere zu begraben. Im Ordnungsamt Deiner Gemeinde kannst Du Dich hierzu beraten lassen. Begrabe das Tier auf jeden Fall so, dass es, gemessen vom Rande der Grube, von einer mindestens 50cm dicken Erdschicht bedeckt ist. Ein Tier ausstopfen zu lassen ist reine Geschmackssache. Aber so schön das Werkstück auch sein kann, die Augen werden immer tot bleiben. In den USA kann man das tote Tier sogar mumifizieren oder gefriertrocknen lassen. Eine US-Firma bietet an, eine Blutprobe des Tieres so lange zu lagern, bis die technischen Möglichkeiten zum Klonen gegeben ist. Es ist hier nicht der Platz, um über solche Methoden zu diskutieren. Aber die Frage, ob der Wunschhund und in letzter Konsequenz der genormte Mensch ethisch zu verantworten ist, bleibt dabei offen.

Das solltest Du wissen

Sich schon im Voraus Gedanken zu machen, was nach dem Tod des Tieres auf Dich zukommt, ist keine Pietätslosigkeit, sondern eine notwendige Vorbereitung auf das Unvermeidbare. Falls Dein Hund zu Hause sterben darf und Du ihn selbst beerdigen willst, gilt es, einige Punkte vorher zu wissen. Der tote Hund hat die Augen offen, aber diese sind glasig und starr, erschrecke Dich also nicht. Im Tod öffnen sich alle Schliessmuskeln, der Hund wird Harn und eventuell Kot absetzen. Sorge für eine geeignete Unterlage; sicherlich willst Du Deinen Hund in seiner Lieblingsdecke beerdigen, so kannst Du diese nehmen.

Die Totenstarre setzt nach drei bis vier Stunden ein und löst sich je nach Temperatur nach ein bis zwei Tagen wieder. Wenn Du Deinen Hund in irgendeine Form von Sarg legen möchtest, sollte dies rasch geschehen. Beerdigen Deinen Hund vor allem bei heissem Wetter so schnell wie möglich, da Maden und Würmer den toten Körper sehr schnell befallen. Vergrabe den Hundkörper nie in Materialien wie Plastik oder Kunststoff. Das verhindert die normale Zersetzung, die ansonsten sehr schnell vor sich geht. Denke auch daran, dass die Erde im Winter eventuell gefroren ist. Auch ein kleines Grab zu schaufeln bereitet dann grosse Mühe.

Die Verarbeitung der Trauer

Insbesondere wenn Du ein sehr inniges Verhältnis zu Deinem Hund hattest, fühlst Du Dich womöglich wie betäubt vor Schmerz. Oft handelt man dann im Alltag ganz normal, als ob nichts geschehen wäre. Deine Mitmenschen werden Deine Stärke bewundern, Dir vielleicht auch Gefühlskälte vorwerfen. Aber das sind alles nur oberflächliche Beobachtungen. Der Schmerz kann Dich so tief treffen, dass er zunächst keinen Ausdruck findet. Du denkst und handelst mechanisch. Aber eines Tages kommen die Tränen mit einer befreienden Wirkung. Der Umgang mit dem Tod ist eine sehr individuelle Sache. Viele Trauernde finden Halt in Sterbe- und Trauerritualien. Wo aber ist die Trauer um ein Tier einzuordnen? Es kann lange dauern, bis Du an dem Lieblingssessel des toten Hundes vorbei gehen kannst, ohne das Gefühl zu haben, in Tränen ausbrechen zu müssen. Freunde und Bekannte werden Dich nach Deinem Befinden fragen. Es ist Dein Recht – noch – nicht darüber sprechen zu wollen. Menschen, die an ein Leben nach dem Tod oder die Wiedergeburt glauben, fragen sich oft, was mit den Tieren geschieht. In esoterischen Kreisen ist es nichts Aussergewöhnliches, auch mit toten Tieren in Verbindung zu treten. Vielleicht hilft es Dir auch, einfach nur in den Himmel zu schauen und Dir Deinen Liebling auf einer Wolke vorzustellen. Das kann ein legitimes Stück Trauerarbeit sein.

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