Farbveränderungen im Fell (Rotfärbung)

Ganz normal sind Farbveränderungen während der Welpenzeit, da die genetisch festgelegte “Zeichnung” eines Tieres bzw. die Pigmentverteilung in den Haaren mit jedem Lebensmonat weiterentwickelt wird, und erst mit dem Erwachsenwerden die endgültige Farbzeichnung erreicht hat.

Die hingegen unerwünschte, bei erwachsenen Tieren am häufigsten auftretende Farbveränderung ist die Rotfärbung und hier vorallem um den Fang und die Augenlider, den Ohrgrund, an den Pfoten und im Genitalbereich. Sie wird durch eine sogenannte Porphyrin-Färbung ausgelöst. Porphyrine entstehen unter anderem bei Abbau von Muskel- und Blutfarbstoffen aus dem Myo- und Hämoglobin. Diese Abbauprodukte sind in allen Körperflüssigkeiten wie auch dem Speichel enthalten und werden durch häufiges Lecken oder Jucken auf dem Haar verteilt. Unter Sauerstoffeinwirkung kommt es zu Rotfärbung.

Lassen sich die Ursachen für Juckreiz und übermässiges Lecken abstellen, wechselt die normale Haarfarbe schnell wieder durch. Unterstützend wirkt auch das Abwischen des Fangs nach der Fütterung, vorzugsweise mit einem feuchten Tuch.

Eine weitere Rotfärbung tritt typischerweise am Deckhaar, insbesondere auf dem Rücken und an den Flanken auf. Weder Karotin, eine Vorstufe von Vitamin A und besonders in Karotten konzentriert, noch die vielfach diskutierten Kupfergehalte im Futter sind ursächlich dafür verantwortlich zu machen. Lediglich die Tatsache, dass sich altes, überlanges Fell an den Spitzen rötlich färbt. Ein Zeichen, dass der Fellwechsel zu langsam vor sich ging oder aber der Hautstoffwechsel gestört ist. Bei schwarzen Hunden ist diese “Alterserscheinung” als Braunfärbung zu erkennen. Wohl gemerkt nur an den Haarspitzen. Werden die Haare gescheitelt, wird die eigentliche Farbe am Haaransatz deutlich sichtbar. Mit dem Nachwachsen neuer Haare verliert sich der Rotstich wieder.

Um den Haarwechsel und damit die regelmässige Neubildung von Haut und Haar zu sichern, ist der Hautstoffwechsel zu optimieren und gegebenenfalls durch eine spezielle Kur wieder anzuregen. In diesem Zusammenhang hat sich der Einsatz von speziellen Nahrungsergänzern bewährt, die speziell auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmt sind. Zudem ist eine Darmaktivierung empfehlenswert, da über Entschlackung und verbesserte Nährstoffaufnahme auch der Hautstoffwechsel angekurbelt wird.

In einigen Fällen kann auch eine Futterumstellung angezeigt sein, sofern die bisherige Nahrung nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entspricht.

Natürlich gibt es noch weitere Ursachen für die Veränderungen in der Fellfarbe. Chronische Verdauungsstörungen, Parasitenbefall, Tumoren, Pilzbefall, hormonal wie auch saisonal bedingte Belastungen und Erkrankungen können den Hautstoffwechsel beeinträchtigen und Farbabweichungen auslösen.