Ernährung / B.A.R.F

Ca. 10.000 Jahre sind nötig, um ein Säugetier an eine totale Ernährungsumstellung anzupassen. In der westlichen Welt gibt es seit ca. 60 Jahren Fertigfutterprodukte für Hunde. Wir stellen uns die Frage warum sich seit etwa dem gleichen Zeitraum die Gesundheit unserer Haushunde drastisch verschlechtert hat? Auch Hunde leiden vermehrt an Zivilisationskrankheiten.  Wenn wir uns fragen, was genau in Fertigfutterprodukten so alles drin ist, ist die Antwort denkbar schwierig zu finden. Klar, wir sehen uns die Packung und die Deklaration der Inhaltsstoffe an. Denken Sie!!! Haben Sie sich je die Mühe gemacht und die Inhaltsstoffe bzw deren Prozentangaben zusammen zu rechnen? Sind sie je auf 100% gekommen? Vermutlich nicht. Da fragen Sie sich also zurecht woraus der nicht angegebene Prozentsatz wohl bestehen könnte. Auf der Verpackung wird deklariert, dass Eiweiße, Mineralien, Fette und Vitamine in ausgewogenen Verhältnis enthalten sind. Ich gebe aber dabei auch zu bedenken, dass es in Deutschland kein Gesetz gibt, welches erfordert, dass alle Inhaltsstoffe eines Fertigfutterprduktes angegeben werden, solange es für die Fütterung von Tieren bestimmt ist, die nicht der Lebensmittelgewinnung für Menschen dienen. Einfacher gesagt: Ein Futtermittelhersteller kann so gut wie alles in sein Futter mischen und muss das nicht deklarieren. Fertigprodukte sind nicht grundlos ein Jahr und länger haltbar, und auf natürlichem Weg ist dies unmöglich.

Sehen Sie sich bei Ihrem nächsten Einkauf im Tierfachhandel die Verpackungen mal ein wenig genauer an. Bei den gängigsten Sorten Hundefutter besteht der Fleischanteil aus Tiermehl, Schlachtabfällen, Tierkadavern aus den so genannten Tierkörperverwertungsanlagen.  Wird ein Tier nach seinem Tod beim Tierarzt belassen wird es der Tierkörperverwertung zugefügt. Ebenso landen dort die Tiere, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dem menschlichen Verzehr dienen können, etwa Rinder, Schweine, Schafe und auch krankes Geflügel. Alles wird dort zu Tiermehl verarbeitet, ganz gleich ob die Tiere vor ihrem Tod vollgepumpt worden sind mit Medikamenten (Antibiotika, Narkosemittel, Mittel zum Einschläfern etc.pp.). Niemand geht hin und sortiert in den riesigen Containern mit toten Tieren zum Beispiel die Flohhalsbänder aus. Auch Fleischabfälle von Metzgern und grossen Supermärkten landen in diesen Containern, gerne auch mal im Styroporschälchen wie angeliefert. Macht ja nichts, muss ja nur ein Hund wieder fressen :-(

Alles zusammen wird dann gekocht, und mit Zusatzstoffen versetzt, damit später ein schönes Mehl daraus entsteht. Gerne wird dem Futter Sägemehl beigemischt und später als Zellulose deklariert. Ein wunderbarer Zusatz zum Strecken des Futters. Rotebeetemasse macht das Hundehäufchen schön fest und braun und gaukelt dem unwissenden Halter vor „Haufen gut – Hund gesund!“. Bevor ich es vergesse: Tierkörperverwertungsanlagen kochen selbstverstänlich auch Hufe, Federn, Schnäbel, Füsse, Pfoten etc.pp. mit. Wunderbar um hohe Mengen an Stickstoff ins Futter zu bringen, die bei der Deklaration den Rohproteinwert erhöht, allerdings vom Hund kaum verwertet und nur schwerlich verdaut werden kann. Steht auf dem Futter für Ihren Liebling vielleicht etwas von „Omega-3-Fettsäuren“? Na das klingt super, oder? Sie wurden dem Futter vielleicht auch tatsächlich zugefügt, sie können aber nicht haltbar gemacht werden und nützen dem Hund so rein gar nichts mehr.

Ein Futtermittelhersteller darf in riesigen, bunten Buchstaben auf seine Verpackung schreiben „keine Zusatzstoffe!“, das schafft höhere Verkaufsmengen ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Er darf es draufschreiben, allerdings nur dann wenn er selber dem Futter keine Zusatzstoffe zugefügt hat. Er darf dennoch Tiermehl verwenden, welches bereits bei den Tier- oder Getreidemehlherstellern konserviert wurde, deklarieren muss er das nicht.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Fütterung mit Trockenfutter ist der Getreideanteil. Tatsache ist, dass die allermeisten Hundefuttersorten zu 50-90% (!!!) aus Getreide bestehen, welches für den Hund völlig wertlos ist. Auch wenn auf der Verpackung an erster Stelle der Fleischanteil angegeben ist (der prozentual höchste Inhaltsstoff muss an erster Stelle genannt werden!), bedeutet das nicht, dass der Fleischanteil wirklich am höchsten ist. Meist werden die unterschiedlichen Getreidesorten einzeln aufgeführt und fallen dann kaum noch ins Auge.

Würde ein Futtermittelhersteller sich auf die Fahne schreiben Futter aus unbelasteten tierischen Rohstoffen und kaum oder keinem Getreide und gutem Gemüse und Obst, dann wäre der wirtschaftliche Totalschaden vorprogrammiert. Wen wundert es da also noch, dass in den letzten 60 Jahren die Magen-, Darm-, Nieren-, Pankreas-, Krebs- und Autoimmunkrankheiten bei Hunden und Katzen immer weiter angestiegen sind und auch noch immer weiter ansteigen?

Mein Hund wird aufgrund dieser Tatsachen nur noch roh ernährt – so bin ich mir sicher WAS in seinem Napf landet und vorallem kann ich so 100% auf seine verschiedenen Allergien eingehen.

Lassen Sie mich noch etwas näher auf die Caniden eingehen. Der Hund ist ein Jäger und Aasfresser, er hat keine abgeflachten Mahlzähne, mit denen er Getreidekörner oder harte Pflanzenfasern zerreiben könnte. Der Speichel des Hundes enthält keine Verdauungsenzyme wie der des Menschen. Der Hundespeichel ist sehr schleimig. Der Grund: grosse Fleischbrocken können so besser durch den Schlund rutschen. Schaut man sie den Magen des Hundes an, ist dieser im Vergleich zum Menschen sehr gross. In Relation zum Körpergewicht sogar etwas 8x so gross wie der Pferdemagen! Anteilig gesehen weist die chemische Zusammensetzung der hündischen Verdauungssäfte ungefähr 10x mehr Salzsäure auf als die des Menschen, allerdings hängt diese direkt vom Inhalt des Magens ab. Dies bedeutet: Ohne Fleisch – keine ausreichende Produktion von Magensäften!

Die Darmpassage des Hundes ist sehr schnell, das bedeutet, dass die Verdauung von Fleisch und Knochen maximal 24 Stunden dauert. Beim Menschen verbleibt die Nahrung bis zu 5 Tage im Magen- und Darmtrakt. Beim Hund sind die, für den Menschen wichtigen, Ballaststoffe nur untergeordnet zu betrachten.

Wenn Sie diese Erkenntnisse als Grundlage nehmen, können Sie leicht nachvollziehen warum der Hund nicht dazu geschaffen ist sich von Getreide und grösseren pflanzlichen Bestandteilen zu ernähren. Warum in aller Welt besteht dann aber das meiste Trockenfertigfutter aus Getreide? Richtig, weil es billig ist, lange haltbar ist und dem Futter eine grosse Menge Masse gibt.

Der Hund benötigt schon einen gewissen Anteil an vegetarischer Kost. Der Wolf frisst zum Beispiel Gräser, Kräuter, Beeren, Früchte und den Kot der Pflanzenfresser. Da der Hund aber diese Nahrung nicht aufspalten kann, bedient er sich des Magen- und Darminhaltes von Pflanzenfressern. Dieser hat eine breiige Konsistenz und ist bereits fertig aufgeschlossen, so kann der Hund direkt die wichtigen Nährstoffe aus der pflanzlichen Kost gewinnen. Wir Menschen kochen, vergären und kauen die pflanzliche Nahrung und wir haben die bereits erwähnten Verdauungsenzyme im Speichel.

Wilde Hunde und auch die Wölfe haben nicht das Glück jeden Tag Beute machen zu können, das heisst: von der gemachten Beute alleine werden sie nicht satt. Daher greifen sie zurück auf Aas. Dies stellt für Hunde kein Problem dar. Wir erinnern uns an die schnelle Darmpassage. Ältere Fleisch- und Knochenstücke enthalten entgegen aller Vermutung wichtige Nahrungsbestandteile. Viele Hunde vergraben ihre Beute , dies tun sie mit der Absicht, die Nahrung zu verändern, und sie verdaulicher zu machen. Bodenbakterien transformieren Knochen in Kalzium und Knochenmark in Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Hunde bunkern also nicht für schlechte Zeiten ;-)

Bedenken Sie aber bitte unbedingt folgendes: Fleisch, das unter Luftabschluss (z.B. in Plastikbehältern) verwest, ist auch für Hunde t0xisch!!!

Der Hund ist nach tausenden von Jahren Domestizierung nicht 1:1 mit dem Wolf vergleichbar. Der Verdauungstrackt des Caniden hat sich zwar nicht verändert, aber Hunde haben schon immer zu grossen Teilen von Abfällen der Menschennahrung gelebt und überlebt. Ganz früher bekamen Hunde das, was von der Jagdbeute übrig war bzw von den Menschen nicht gegessen wurde. All das bekamen sie ROH! Erst später, als der Mensch sesshaft wurde, mussten sich die Hunde ihr Futter im Hausmüll suche. Dort gab es Knochen, Sehnen, Innereien, Gedärme und allenfalls Obst- und Gemüserreste. Kostbares Brot und Getreide haben die Menschen erst in jüngerer Zeit an Tiere zu verschenken.

Unter Rohfutter versteht man also ein Hundefutter, das aus naturbelassenen, rohen Nahrungsmitteln zusammengesetzt ist. Es ist weitgehend getreidefrei und so gut wie möglich an die evolutionären Vorgaben des Caniden angepasst.

Diese Webseite ist keine reine Barf-Seite, deswegen ist es mir nicht möglich Ihnen mehr als einen kleinen Einblick darüber zu geben, warum die Rohernährung für den Hund so gut und gesund ist. Über die bekannten Suchmaschinen finden Sie Foren, Shops und komplette Webseiten zum Thema. Ich halte mich bewusst mit Empfehlungen zurück.

Ich würde mich freuen, wenn sie Ihrem Hund die natürlichste Fütterungsart der Welt ermöglichen würden. Gesünder geht es nicht.

Max und ich sagen : G U T E N  A P P E T I T